Garten mit Trompetenbaum

Eine Frage des Vertrauens

Urig-alter Trompetenbaum als Mittelpunkt des Gartens.

Das Grundstück mit diesem Prachtexemplar von Baum liegt in einem parkartigen Areal mit Villen und Gärten mit altem Baumbestand, das an den Aachener Wald grenzt. Eine solche Lage und solche Gehölze mit Charakter sind ein Geschenk – für die Gartenbesitzer wie für den gestaltenden Landschaftsarchitekten. Daher stand bei Norbert Kloeters auch der Umgang mit den Baumindividuen im Fokus: „Vorhandene Qualitäten herauszuarbeiten und durch Neues noch zu steigern, war die Aufgabe, und das vor allem durch pflanzliche Eingriffe.“ Verschnittene Gehölze und Kirschlorbeer wurden entfernt, schöne Bäume wie z. B. eine Magnolie freigestellt und in einen Teppich aus Stauden und Gräsern gebettet, der ihre Wirkung verstärkt. Kiefern, ganz typisch für die Gegend, sind zu imposanten Bäumen herangewachsen. Ergänzt wird dieser wertvolle Bestand mit besonderen Gehölzen wie einer sommerblühenden Magnolie (Magnolia sieboldii) oder Bäumen mit attraktivem Blattwerk wie Eisenholzbaum (Parrotia persica) oder Dreizahn-Ahorn (Acer buergerianum), denn Blüten sind das eine, aber Strukturen und Texturen spielen eine ebenso wichtige Rolle. Ein exquisiter Blumen-Hartriegel (Cornus kousa 'China Girl') ist Hingucker an der Terrasse und verleiht dem Blick in den Garten Tiefe.

Lage de GartensAachen SĂĽd, Nordrhein-Westfalen
Grösse2400 m2
 
PlanungsbĂĽro3PLUS Freiraumplaner
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AusfĂĽhrungPauls oHG
FotografieNorbert Kloeters
„Nicht immer ist das Vertrauen des Bauherrn in den Landschafts- architekten so groß wie hier. Dieses Vertrauen ist aber Grundvor- aussetzung für das gemeinsame Ziel: ein schöner Garten.”

Norbert Kloeters

Entscheidend für das gute Ergebnis war das Vertrauen, das die Gartenbesitzer dem Planer entgegenbrachten. Diese ließen ihn weitgehend „machen“, sodass Norbert Kloeters sehr viel Freiheiten in der Gestaltung hatte – zum Wohle des Gartens: „Bei einem Baustellenbesuch fiel mir auf, wie schön das topografisch bewegte Gelände an den Poolplatz herangeführt wird. Die hier vorgesehene Staudenpflanzung hätte diese starke topografische Geste geschmälert. Kurzerhand verlegte ich die Pflanzung von dort zur großen Terrasse.“ Daher ist der Rasen ganz puristisch bis zum Pool herangeführt; die Terrasse hingegen wirkt nun so, als liege sie mitten in einer Blumenwiese. Duftnesseln, Kugeldisteln, Steppen-Salbei (Salvia nemorosa 'Mainacht') und Zierlauch (Allium aflatunense 'Purple Sensation') mit ihren Blüten in Violett und Rosa, Stauden mit silbrigem Laub wie das des Ziests 'Hummelo' (Stachys monnieri), aufgelockert mit feinem Federgras (Stipa tenuissima) und Diamantgras (Cala- magrostis brachytricha) schaffen eine luftig-leichte Sommerstimmung. Von diesem Beet geht eine enorme räumliche Wirkung aus, sodass man sich auf der Terrassenfläche trotz ihrer Maße geborgen fühlt. Das Bild ändert sich im Laufe des Jahres mit dem Wachstum der Stauden und ihrem Rückzug im Herbst, wenn der Blick auf den Garten wieder freigegeben wird. So ergibt sich ein reizvolles Wechselspiel von Blickmöglichkeit und Blickverengung. Das Raumgefüge und damit das Raumgefühl ändert sich ständig, es ist eine dynamische Welt im Gegensatz zur starren Architektur.

Impressionen