Faszinierendes Lichtspiel

Ein Garten am Rhein

Ein weitläufiger Villengarten mit Blick auf den Rhein.

Diesen hatte einst der bekannte Gartenarchitekt Roland Weber (1909–1997) in der Tradition der klassischen Gartenkunst angelegt. Mit den Jahren waren jedoch große Gehölze (u. a. Schwarzpappeln) ausgefallen und mussten entfernt werden. Das hatte zur Folge, dass die Proportionen nicht mehr stimmten und Einblicke aus der Nachbarschaft die Intimität störten. Um wieder ausgewogene Proportionen und Lichtverhältnisse zu erzeugen, wurden Eiben und ganz besondere Großbäume wie die Schindel-Eiche (Quercus imbricaria) oder der Wald-Tupelobaum (Nyssa sylvatica) gepflanzt. Letzterer ist mit seiner orangeroten Herbstfärbung ein wahres Schmuckstück und toleriert sogar dauerhafte Überflutung. So ist der untere Garten ein abwechslungsreicher kleiner Park mit großer, ruhiger Rasenfläche und einem Rundweg, der sich an dem Verlauf der ursprünglichen Wegeführung orientiert. „Dabei durchschreitet man unterschiedliche Vegetationstypen und Standorte mit der entsprechenden Pflanzenwelt, in die man nach und nach eintaucht“, beschreibt Burkhard Damm das Gartenerlebnis. Es ist eine Atmosphäre, die es einem leicht macht, abzuschalten und zur Ruhe zu kommen.

Lage des GartensNeuss, Nordrhein-Westfalen
Grösse5105m2
 
PlanungsbĂĽroBurkhard Damm Landschaftsarchitektur
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AusfĂĽhrungGartenbau Zanders
FotografieBurkhard Damm
„Was aus einer anfänglich 'kleinen Sanierung' werden würde, hätte ich im Vorfeld niemals gedacht. Der Bauherr wohl auch nicht!”

Burckhard Damm

Nach dem Umbau des alten Gartenteils kamen die Bereiche um das große Wohnhaus an die Reihe. Es steht erhöht auf einem Damm oberhalb des Garten- parks wie auf einem Tablett. Die Gartenräume hier sind eng an das Leben im Haus gekoppelt. Alle Bereiche sind mit dem- selben Naturstein (Travertin) belegt und bilden eine gestalterische Einheit: die Terrassen in Küchennähe, der Poolbereich mit Blick auf den Rhein inklusive Gartenküche, Poolhaus und Pergola. „Poolhaus und Gartenhaus sind integrale Bestandteile der Gestaltung, das Poolhaus ist auf den Fugenverlauf des Bodenbelags abgestimmt“, erklärt Burkhard Damm. So sind Teilräume mit unterschiedlichen Qualitäten entstanden, die wie bei einem Puzzle ein zusammenhängendes Gesamtbild ergeben. Schönes Detail am Pool: der große windschiefe Feldahorn (Acer campestre), der seinen Ehrenplatz in der Pergola erst nach mehrmaligem Einmessen einnehmen konnte. Es gibt sogar einen Betrachtungsgarten zur Meditation mit Wasserspiel und Eisenhutblättrigem Ahorn (Acer japonicum 'Aconitifolium'), einem besonders attraktiven kleinen Ziergehölz mit leuchtend roter Herbstfärbung. Denn letztlich sind es nicht die Ausstattungselemente, sondern der Kontakt mit den Pflanzen bzw. der Bepflanzung in den Teilräumen, der im Vordergrund der Gestaltung steht.

Impressionen