
Der unvergleichliche Charme der Vergänglichkeit
Ein Haus mit dem Charme eines verwunschenen Schlosses. Wuchernder Efeu und wilder Wein, dazwischen Glyzinien und Rosen. Ein traumhafter Garten, der jedoch einige Herausforderungen für die Projektbeteiligten barg.

„Beim Anblick der romantischen Südfassade war mir sofort klar, dass hier das Potenzial für etwas ganz besonderes schlummert.”

Volker Püschel
Auf dem großen Grundstück gab es neben zwei Wohnhäusern noch ein drittes, eine alte Backsteinvilla aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts, das abgerissen werden sollte. Nach einiger Bedenkzeit einigte man sich auf einen Teilabriss des Gebäudes und dessen Integration in die Gartenanlage. Die größte Herausforderung bestand darin, den Bauherrn von diesem etwas ungewöhnlichen Bauvorhaben zu überzeugen. Ein kompletter Abriss wäre einfacher gewesen, aber auch langweiliger. Ein geschwungener Weg führt vom heutigen Wohnhaus zum ehemaligen Hauseingang der alten Villa. Ein bei der Umgestaltung entstandener, geschlossener Innenhof bildet nun einen Hortus conclusus. Highlight ist eine 24 Quadratmeter große, beheizbare Orangerie, die sich in Höhe und Form der vorhandenen Restmauer anpasst. Dank des Mutes der Bauherren, sich auf diese ungewöhnliche Idee einzulassen, ist ein ganz besonderer Lebensraum entstanden, den Volker Püschel mit viel Fantasie, Einfühlungsvermögen und gärtnerischem Geschick gestaltet hat. Das alte Haus wurde so statt Komplettabriss in einer neuen Funktion wiederbelebt. Der große, parkartige Hausgarten mit Koi- Teich, Bienenhaus, Hühnerhof und einem Kinderspielplatz ist nun um eine echte Attraktion reicher: ein Ruinengarten, der eine wahre Geschichte zu erzählen weiß.
