
Langeweile ade!
Von Tristesse zum Traumgarten - dieses grüne Fleckchen macht dessen Besitzern das ganze Jahr über Freude

„Aus einer Rasenfläche entstand ein kleiner abwechslungsreicher Wandelgarten, der beim Durchstreifen immer wieder andere Eindrücke und Perspektiven bietet.”

Hans-Peter Forster
Zunächst wird die Rasenfläche zugunsten von Gehölzen und Stauden aufgelöst. Sie pflanzt der Gartenplaner auf leicht erhöhte Inselbeete, die für Struktur und Dynamik sorgen. Ein geschwungener Kiesweg führt durch den kleinen Garten an den Pflanzinseln vorbei, sodass man beim Durchstreifen immer wieder neue Eindrücke sammeln kann. Das Knirschen des Kieses unter den Füßen, die verschiedenen Sitzplätze, die artenreiche Bepflanzung, die dazu einlädt, genauer hinzusehen – all das macht den Wandelgarten zum Erlebnis. „Von April bis November blüht immer etwas und mit der Christrose (Helleborus niger 'Haller') sogar das ganze Jahr. So bietet die Bepflanzung zu jeder Jahreszeit Abwechslung, sei es durch die Farbe der Blüten, die Textur der Blätter, die Struktur der Rinden oder die verschiedenen Düfte“, zählt Hans-Peter Forster auf. Unverzichtbar sind die schirmförmig geschnittenen Mehrstämmer: der Japanische Blumen-Hartriegel (Cornus kousa) und der Sieben-Söhne-des-Himmels- Strauch (Heptacodium miconioides) mit ihrem Blütenschmuck bzw. mit spektakulärer Herbstfärbung. Die Großsträucher bilden ein Blätterdach mit Raumwirkung, lassen die Sicht aber frei. Den Boden belebt eine formenreiche Unterpflanzung. Blaublatt-Funkien (Hosta sieboldiana 'Elegans') und Rote Elfenblumen (Epimedium x rubrum) fühlen sich im Schatten der Gehölze wohl. Sonnig mag es dagegen der Cambridge- Storchschnabel (Geranium x cantabrigiense 'Biokovo'), ein ebenso hübscher wie anspruchsloser Bodendecker, der mit Trockenheit gut klarkommt. Sitzplätze zum Entspannen am Wasserspiel oder zum Beisammensein am Feuer bieten reichlich Gelegenheit, den Garten aus verschiedenen Perspektiven zu genießen. Und obwohl drei Grundstücke angrenzen, fühlt man sich dabei völlig ungestört. Statt einer Wand oder dichten Hecke setzt Hans-Peter Forster dabei auf Sichtschutz mit Gräsern: Feinhalm- Chinaschilf (Miscanthus sinensis 'Gracillimus') in einer Höhe von ca. 170 cm mit dichten überhängenden Halmen im Verbund mit straff aufrecht wachsendem Reitgras (Calamagrostis x acutiflora 'Karl Foerster').
